TAG 21 hoi a Schiff

Etmal 134 sm, 135 sm direkter Weg, 267 sm bis Martinique

Auch auf die Geffahr hin, dass ich mich hier wiederhole – aber der Spruch ist einfach gut. Gerhard Polt hat einmal den Unterschied zwischen dem Nord-Ostsee-Kanal und dem Rheinm-Main-Donau-Kanal derart beschrieben: Im Norden sagt man, „Schiff ahoi“ – in Süddeutschland, „hoi a Schiff“. So gesehen befinden wir uns also eher in Franken als auf dem Meer. Meine Tante Liselotte fragt nämlich, wie es mit anderen Schiffen aussieht. Am ersten Tag bei Teneriffa gabs natürlich noch einiges. Aber dann wurde es schlagartig weniger. Man muus auch zwischen sehen und sehen unterscheiden. Wir können nämlich mit dem Auge und dem AIS sehen. Beim AIS funkt jedes Schiff (Pflicht bei > 300 Tonnen – aber mitlerweile haben es auch fast alle Kleinen wie wir) seine Daten selbst aktiv über UKW. Da sind allerdings die Reichweiten sehr unterschiedlich. So haben wir schon große Pötte auf über 100 sm Entfernung „gesehen“, sind aber selbst von einem anderen Schiff bei etwa 5 sm nicht gesehen worden. Dieses
„Sehen“ zeigt sich dann nur durch ein kleines Dreieckchen auf der elektronischen Seekarte.
In den ersten Tagen haben wir noch vereinzelt Dreieckchen gesehen, aber nichts real. Am 5. Tag zeigte uns ein Dreieckchen eine Annäherung eines italienischen Frachters auf 5 sm vorraus. Allerdings zeigte sein Dreieckchen in seine Gegenrichtung. Ich habe ihn daraufhin angefunkt und hinwiesen. Er hat sich artig bedankt – aber ratet mal, ob sich das Dreickechen gedreht hat. Duch den Saharastaub haben wir ihn dann real erst kurz ab einer Entfernung von 6 sm gesehen. Am 6. Tag kündigte die elektronische Seekarte ein Kreuzfahrtschiff mit weingen hundert Metern Annäherung an. als er gerade in Sicht kam (6 sm) drehte er um 10° ab und passierte anschließend mit einer Seemeile Abstand. So und das wars dann aber auch bis jetzt. In den ganzen Tagen seither gabs nur nur 3 Dreieckchen, wobei eines davon gerade da ist. Ein Pott von 335m Länge in 15 sm Abstand – aber nicht real zu sehen.
Mein Bruder Uli hat mir dankenswerterweise ab und zu einen Scrennshot der ARC+ Regatta zugemailt www.fleetviewer.com. Daraus konnten wir „Nachbarn“ in einigen hundert Meilen Entfernung erahnen.
Eine andere Frage kam von meinem Onkel Fritz: „Wenn wir so günstige Rückenwinde hätten, müssen wir dann im Frühsommer gegen diese Winde wieder zurück?“ Nein, dann gehts im großen Bogen nach norden richtung (oder auf die) Bermudas um dann in der Westwindzone (gen Azoren) hoffentlich wieder günstige Winde zu haben. Diese Geschichte ist aber nicht so konstant und planbar. Dort kann von wochenlanger Flaute bis zu bösem Wetter alles dabei sein.
Ansonsten freut man sich aufs Ankommen und mehr „Dreieckchen“. Die gestrige Schätzung kann auf 98% korrigiert werden.