Kategorie-Archiv: Boot

Nachlese „Feuerchen“

Nachdem wir nun schon 3 Wochen wohlbehalten (mit dem Flieger) zurück sind, möchte ich an dieser Stelle nochmals detailliert auf einige Dinge eingehen. Von den meisten Leute hier werde ich gefragt, warum wir eigentlich schon zurück sind. Dies hat vielerlei Gründe wobei das Thema Schiff mit weitem Abstand an oberster Stelle steht. Schaut man sich dies genauer an sieht man ein schönes großes Boot, welches jedoch nicht unbedingt gut gewartet und technisch gepflegt war.  Ein Schiff ist nie fertig oder perfekt – dies weis jeder Segler. Trotzdem haben die (zu) vielen auftretenden Probleme sehr am Vertrauen gegenüber der CIUBE gezehrt. Insbesondere der Brand mitten auf dem Atlantik hat dazu sehr viel beigetragen. Unsere lieben italienischen Vercharterer haben sich dazu, wie auch bei anderen Problemen, nicht unbedingt sehr unterstützend verhalten. Im folgenden möchte ich nun einige weitere Infos zu diesem Brand geben.

Am 17.11.2015 um 5:32 UTC hat sich der Brand ereignet. Auf der Karte kann man die Position erkennen.

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Bedenkt man, dass der vorherrschende Passat-Ost-Wind eine Umkehr zu den Kapverden sehr erschwert hätte, kann man den Ort schon als „mitten auf dem Atlantik“ beschreiben. Was dort geschah möchte ich anhand meines damals erstellten Gedächtisprotokolls beschreiben.

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Die ganze „Löschaktion“ hat meines Erachtens weniger als eine Minute gedauert. Dies war unser Glück. Hätte sich die Aktion um zwei Minuten verlängert, hätten wir vermutlich das Schiff aufgeben und die Rettungsinseln benutzen müssen. Diese Einschätzung mache ich nicht nur als Segler sondern insbesondere auch als „Elektriker“.

Nach dem ersten Schock saßen wir zusammen und tauschten uns aus. So komisch es vielleicht klingen mag, konnte ich der Situation dabei sogar was Positives abgewinnen. „Jetzt müssen die Italiniener endlich in die Gänge kommen“. Doch dies war wohl eine Fehleinschätzung. Es wurden täglich Emails ausgetauscht. Außer Besorgnis kamen dabei auch mehr und mehr Nachfragen nach den Ursachen zum Austausch. Ob sich diese „Ursachenforschung“ nicht auch zu Schuldzuweisungen gemausert hatte, muss jeder für sich selbst entscheiden. Hier ein Auszug dieses Mailverkehrs.

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Da auf der ganzen Überfahrt ständig Wellen von mehr als 2 m Höhe vorhanden waren, war ein Begutachten des Rumpfes von außerhalb nicht möglich. Auf keinen Photos, welche von oben gemacht wurden, waren irgendwelche Beschädigungen des Rumpfes und somit eine mögliche Beeinträüchtigung der Statik des Schiffes zu ekennen. Vielleicht war dies zu diesem Zeitpunkt gut so, da dadurch keine größeren Bedenken bzgl. der Sicherheit des Schiffes in Bezug auf Stabilität aufkamen. Beim ersten „Beschwimmen“ des Bootes nach dem Ankern vor Martinique hat sich das Bild jedoch geändert und wir bemerkten ein ca. 2 bis 3 cm großes Brandloch im Rumpf an der Brandstelle.

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Die Brandstelle möchte ich nun anhand von Bilder hier genauer beschreiben. Die Brandstellle lag hinter dem Schrank der Backbord-Achterkabine in der Nähe der Treppe des Niedergangs.

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Dort verlaufen neben vielen kleineren Kabeln auch die beiden 12 V 50 mm² Zuleitungen zu der Unterverteilung des Backbord-Rumpfes. An dieser Stelle berühren sich auch zwei große GfK-Rumpfteile des Katamaran. Zum einen der schräge Außenrumpf des Bootes (unterer Bildbereich) und zum anderen große GfK-Teile von oben.

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Da das Schiff im Seegang „arbeitet“ bewegen sich diese Teile bei Wellen leicht gegeneinander, Aus diesem Grund sollten auch Kabel wie im oberen Bild ersichtlich von solchen Stellen entfernt verlegt werden, um Quetschungen zu vermeiden. An der Brandstelle war dies jedoch nicht (mehr) der Fall.

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Dieses Bild zeigt die Brandstelle von oben. Im oberen Bildbereich ist der Außenrumpf – im unteren Bildbereich das GfK-Einbauteil zu sehen. Links oben erkennt man eine defekte Kabelbefestigung, welche die Kabel von der Quetschstellen fernhalten sollte.

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Auf diesem Bild ist der Außenrumpf im unteren Bereich und das Einbauteil rechts oben zu erkennen.

Durch Risse im Rumpf im Breich der Eingangstür trat bei Regen oder großem Seegang Wasser in den Rumpf, sodass die Brandstelle wohl auch häufig sehr feucht bzw. naß war. Die Kombination aus Quetschung und Feuchtigkeit führte somit zum Kurzschluss der beiden 50 mm² Zuleitungen.

Auf den folgenden Bildern sind auch gut unerwünschte Quetschungen an den Leitungen zu erkennen.

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Hier kann man das Brandloch nach dem Entfernen der Kabel erkennen.

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Von außen sah das Ganze dann so aus.

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Nachtrag 7.6.2016

Ich habe mal den Elektroplan rausgekramt. Leider habe ich diesen, wie auch alle anderen Anleitungen und Unterlagen, erst Mitte Dezember 2015 in Martinique bekommen.

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Leider war auch der Unterverteiler im Steuerbord-Motorraum „nicht mehr ganz im Originalzustand“. Interessanterweise entstanden diese Photos vor dem Brand. Das schöne Verkabelungsphoto entstand 2 Tage vor dem Brand. Ich versuchte mir dabei einen Überblick über die Elektrik zu verschaffen. Leider war dies für mich ohne Stromlaufpläne nahezu unmöglich.

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Hier noch ein Video der Besichtigung der Brandstelle.

 

 

Schraubtage

So ganz bewusst war mir vorher nicht, wie diese erste Woche ablaufen würde. Natürlich war/ist das Schiff noch an einigen Stellen nach unseren Wüschen auszustatten. Hier und da ergaben sich auch teilweise Kinderkrankheiten der neuen Technik.
Nach dem ersten Wochenende, welches auch von 37 Grad bestimmt war, fuhren wir auch die Insel Caprera in die Bucht Porto Palma.

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Am nächsten Tag gings unter Segel zurück nach Portisco. Hindurch durchs Ankerfeld der Superyachten, die sich gegenseitig mit „Spielzeug“ überbieten.

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Unser Heimat- und Schraubhafen hat nicht nur eine tolle Bademöglichkeit direkt am Schiff sondern ist auch sehr offen in der Bucht mit einem tollen Ausblick. Den täglichen Sonnenaufgang sieht leider immer nur der erstkaffeekochende Dieter.

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Nun sind 2 mehr oder wenig intesive Schraub- und Ausstattungstage hinter uns und ich hoffe, dass heute abend alles zufriedenstellend erledigt ist. Die italienische Mentalität bremst dies leider manchmal ein bischen aus 🙂

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Es wäre zu umfangreich hier über die Details zu berichten. Generell tut sich aber einiges in Sachen Technik, Sicherheit und Komfort.
Auch die neuen Ersatzsegel haben wir gestern angepasst.

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Abends gings dann mit dem Dinghi einen guten Kilometer weit zur Pizzeria. Also auch irgendwie ein Segeltag.

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„Testwoche“ Ende Mai

Nachdem ich schon einige Photos sowie ein Video dieser Woche veröffentlicht haben, hier noch ein paar weitere Infos zu dieser Woche vom 23.5.15 bis 30.5.15 auf Sardinien.

Vielleicht zunächst das Negative:

Als wir am Samstag in der Cala dei Sardi mit unserem voll bepackten VW-Bus ankamen, eröffnete uns der Basisleiter Francesco sofort die Info, dass unsere Orana 44 noch nicht fertig sei. Es würden tag und nacht bis zu 8 Personen an dem Boot arbeiten. Er hatte die Hoffnung das Boot bis Mitte der Woche fertigzustellen um (egal wo in der Segelregion) einen „Schiffsaustausch“ durchzuführen. Er bot uns auch sofort eine kostenlose Testwoche im Juni an. Leider passt das bei uns zeitlich auf keinen Fall. Als Ersatzschiff bekamen wir eine Lagoon 400. So segelten wir dann los entlang der Costa Smeralda, durch den Maddalena-Archipel bis nach Bonifacio auf Korsika. Der Törn war äußerst schön und lustig. https://goo.gl/photos/5gqWUTi12G3Qau2R8

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Dennoch war meine Stimmung jedoch immer leicht schankend (davon abhängig, wie die Infos über die Fertigstellung des Schiffes waren). Das Ende vom Lied war, dass wir dann am Freitag Abend zusammen mit Franceso und Simone das Schiff in der Werft besichtigen konnten. Eigentlich sollten/wollten wir das Schiff dann noch am Samstag von Olbia nach Portisco überführen, aber nach 3 Stunden Warten (natürlich dabei auch das Schiff inspizierend) lief uns die Zeit davon. Von der Fähre aus sahen wir jedoch das Schiff am Abend nicht mehr in der Werft leigend (und das ist  jetzt positiv gemeint 🙂 ).

Also zusammenfassend: kein Test, sondern nur eine sehr ausführliche Besichtigung.

Alles andere ist aber positiv zu bewerten:

Mein Eindruck ist, dass der Eigner (oder der Vercharterer) sehr viel Geld in die Hand genommen hat um das Boot aufzuwerten. Das meiste davon kam aus Eigeninitiative seitens Nortsardiniasail.

So wurden z.B. die beiden Diesel samt Saildrive ausgebaut und generalüberholt. Auch der Diesel-Tank wurde geleert und gereinigt. Auch ein neues Ladegerät für das Laden der Batterien bei Landstrom wurde eingebaut. Neue Batterien mit 3x 110 Ah wurden zusätzlich zu den beiden Motorbatterien eingebaut. Die Seeventile wurden im Zuge des Einbaus unseres Wassermachers auch weitgehend erneuert. Leider hat der fabrikneue Wassermacher wohl noch Funktionsstörungen, was u.a. auch zu Verzögerungen geführt hat.

Die ehemals vorhandene Heizung wurde zugunsten von mehr Stauraum entfernt (damit kann man in der Karibik sicher leben). Ansonsten wurden innen wie außen alle Poster und Sitzkissen erneuert und auch teilweise Verkleidungen in den Kabinen ersetzt. 20150529_170218

Im Außenberich gabs sogar einen neuen Holztisch. 20150529_171242

Meine Solarzellen wurden montiert (wenn auch noch nicht angeschlossen) und am Rigg wurden weitgehend Schoten und Fallen erneuert.20150530_13293020150529_164516

Das Dinghi wird wohl einen neuen Außenborder mit 15 PS bekommen – da ist der Spaß vorprgrammiert 🙂 .

Der größte Neuerung stellt jedoch der Tausch der kompletten Navigations-Elektronik dar.

Radar, aktives AIS, Plotter und alle weiteren Komponenten sind durch das I-70 System von Raymarine erstetzt worden. Dazu gehören auch Spielerein wie WiFi zum Smartphone (was ich natürlich sofort ausprobiert habe).

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Das war jetzt nur das Wichtigste denn es gibt noch etliche weitere kleine Refitts, Erneuerungen und Aufhübschungen.

So, wir können alles in allem sehr zufrieden sein, bleibt nur zu hoffen, dass das Boot dann am 1. August komplett fertig ist.

 

„Besichtigung“ im Mai 2015

Hier ein paar aktuelle Bilder von unserer Orana 44.

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Boot 2015

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Der letzte Besuch der Messe in Düsseldorf vor unserem Törn.

Die Kurzform könnte lauten: nur 7,50 € ausgegeben aber mehrere tausend Euro werden in den nächsten Wochen folgen! Aber ich möchte jetzt doch ein paar mehr Details zu unserem 2-tägigen Besuch berichten.

Einiges werden wir über den äußerst kompetenten Händler shipshop.de besorgen. So werden wir sicher noch ein Satelliten-Telefon beschaffen. Es wird vermutlich ein Iridium-Gerät werden. http://www.shipshop.de/produkte/navigation-kommunikation/iridium-satellitentelefonie.html

iridium

Auch eine Sturm-Fock werde ich mir noch zulegen.

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Diese ist zwar nicht ganz billig – ich hoffe aber, dass ich sie (unbenutzt) nach unserem Törn weiter verkaufen kann 🙂 .

Ein wichtiger Punkt war natürlich das Treffen mit dem Vercharterer. Dafür haben wir auch Ümit Uzun von Master-Yachting mit einbezogen. Die Stimmung war sehr gut und wir konnten einiges besprechen. So wird das Schiff in der jetzigen Winterpause in vielen Bereich überholt. Insbesondere die beiden Maschinen  werden sehr gründlich gewartet. Genauere Details werden wir in den nächsten Wochen direkt mit dem Basisleiter auf Sardinien besprechen und organisieren. Auch bezüglich der Nachrüstung mit einem AIS-Sender waren wir uns schnell einig.

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Möglicherweise wird aber auch noch die ganze Navigations-Elektronik auf dem Schiff auf den allerneusten Stand gebracht. Dafür ist der Vercharterer gerade dabei den Eigner zu überzeugen. Geplant ist die Ausstattung mit einem System von B&G.

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Dazu würde auch ein WiFi-Modul gehören, welches alle Daten des Bus-Systems auf jedes beliebige Handy, Tablet oder Laptop sendet. Auch die Anzeige des Plotters mit den elektronischen Seekarten können darüber verteilt werden. Einzig die Veränderung der Autopilot-Einstellungen ist damit nicht möglich (was aber sicher auch sinnvoll ist).

Beim Durchschländern durch die Hallen kam auch die Überlegung auf, den Außenborder unseres Dinghis zu ersetzen.

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Wär aber vielleicht ein bischen übertrieben :-).

Bezüglich weiterer „Bucht-Spielzeuge“ war ich auch auf der Suche nach einem geigneten iSUP-Board. Allerdings gab es keine besonders günstigen Angebote (mag vielleicht auch an der notwendigen Gewichtsklasse liegen). Dafür bin ich am Stand eines „Multifunktions-Spielzeugs“ hängengeblieben:

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Das Ding hat mirs ziemlich angetan und ich war kurz davor es mitzunehmen. Den Messepreis würde ich noch für eine Woche erhalten ….

Stromgenerator

Natürlich werden wir versuchen unseren Strombedarf durch Solarzellen abzudecken. Trotzdem wird dies nicht immer ausreichen. Unsere 2 Schiffsdiesel liefern natürlich auch Strom zum Laden der Batterien, 230V können sie aber nicht direkt liefern. Ein kleiner Wechselrichter könnte das zwar übernehmen, würde aber nicht für größere Verbraucher wie z.B. Bohrmaschine, Staubsauger, … ausreichen.

Deshalb habe ich einen Inverter-Generator besorgt, der eine saubere Sinus-Ausgangsspannung liefert um auch sensible elektronische Geräte zu versorgen.

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Dieser läuft zwar mit Benzin –  diese ist  aber für den Außenborder des Dinghi sowieso an Bord.

Möglicherweise kann man den Generator auch in einer offenen Backskiste betreiben, was die Geräuschentwicklung sehr minimieren würde. Aus diesem Grund habe ich vorsorglich mal einen Silikon-Schlauch für die Abgase besorgt. Die Temperatur am Auspuff sollte dieser Schlauch verkraften.

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Der Generator hat eine Leistung von maximal 2000W. Und spätestens jetzt ist das Interesse des Physik-Lehrers geweckt 🙂 . Bei den Beschreibungen des Hersteller findet man einen Kraftstoffverbrauch von 0,5 l Benzin pro kWh Strom.

Dem bin ich natürlich nachgegangen. Ich habe dazu den leeren Tank mit 200g Benzin gefüllt und einen Staubsauger (1600 W) betrieben bis das Benzin alle war.

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Der Sprit hat für 12:45 min gereicht. Die 200 g Benzin haben ein Volumen von 0,266 Liter. Wenn man nun ein bischen rumrechnet kommt man auf einen Verbrauch von 0,784 Liter/kWh – also rund 50% mehr als der Hersteller verspricht.

Unter Einbeziehung vom Brennwert von Benzin kommt man auch auf den (grausamen) Wirkungsgrad des Generators von 14,1 %. Zum Vergleich – ein Dieselmotor alleine hat einen Wirkungsgrad von ca. 40%.

Na ja, da wir aber manchmal sicher auf diese Stromquelle angewiesen sein werden, muss man halt dieses in Kauf nehmen.

 

 

Ausrüstung von AIS bis Zusatzfunkgerät

In den letzten Wochen bewege ich mich viel auf ebay, amazon, Foren, … um nach und nach wichtige oder auch „spielerische“ Ausrüstungsgegenstände zu beschaffen.

Dabei ist der Übergang oft auch fließend.

Vieles gehört dabei zum Bereich Sicherheit. Eine Rettungsweste mit Blinklicht sowie Sprayhood war recht schnell beschafft.

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Die Rettungsweste hat auch Platz für einen kleinen EPIRB-Notsender.

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Der ein oder andere wird vielleicht auf meiner Facebook-Seite auch dieses Utensil gesehen haben: https://www.facebook.com/photo.php?fbid=4750432896649&set=a.1117603518185.14272.1769931289&type=1

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Auf die Frage „was ist das?“ war die originellste Antwort sicher „der neue Papst“.

Der LED-Handscheinwerfer weckte natärlich auch schnell die Neugier des Elektroniker um eventuelle „Tuning-Möglichkeiten“ zu erforschen.

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Das UKW-Handfunkgerät soll nicht nur zur Sicherheit dienen, sondern kann sicher auch eine kostengünstige Kommunikation Schiff-Dinghi oder Schiff-Land sein. Ich denke, dass in der Karibik die Funküberwachung nicht ganz so streng wie in Deutschland sein wird 🙂

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Dies ist nur ein kleiner Auszug der Beschaffungen der letzten Zeit. Weitere Beschreibungen werden hier sicher noch folgen.

Treffen in Marina di Portisco

So, am 9. August war es nun soweit. Da wir auf einem Ausbildungstörn von Olbia nach Elba waren, lage es nahe, kurz in Marina di Portisco bei North Sardinia Sail vorbeizuschauen. portisco

Gespannt waren wir auf „unser“ Schiff. Da am Samstag der Haupt-Charterwechsel stattfindet, war dort einiges los, sodass wir gar nicht gleich den Basisleiter ausfindig machen konnten. Wir nutzten deshalb die Gelegenheit, uns gleich die Orana 44 anzusehen. Der Hinweis, dass dabei ca 300 Photos entstanden sind, erübrigt sich bei mir natürlich. Eine Auswahl davon haben wir schon hier veröffentlicht. Unsere Bewegungsfreiheit war jedoch ein bischen von den Reinemachefrauen eingeschränkt, was aber bei der kurzen Zeit der Schiffe in der Basis sehr verständlich ist. Trotzdem ist dabei auch noch ein kleines Video entstanden, welches die Dimension des Cats verdeutlicht:

Das Schiff hat uns sehr gut gefallen. Insbesondere die Größe und Staumöglichkeiten in den Kabinen fielen uns sehr postiv auf. Anschließend trafen wir uns noch kurz mit dem Basisleiter Francesco. Da er aber auch sehr viel um die Ohren hatte, vereinbarten wir, uns am Sonntag-Abend in Ruhe nochmals zu treffen. Wir bekamen dazu die Gelegenheit dort mit unserer Bavaria 44 kostenlos zu übernachten und wir wurden dann schon fast als VIP-Gäste behandelt. Am Montag-Morgen (nach einem wunderschönen Sonnenaufgang)

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haben wir dann mit Francesco zusammengesessen und einige Fragen geklärt. Es war ein nettes offenes Treffen, bei dem auch die Bereitschaft und Unterstützung seitens des Vercharterers sehr deutlich wurde. Dabei soll im Winter noch einiges nach unseren Wüschen ergänzt werden. Insbsondere die Info, dass der Eigner des Schiffes selbst plant nach unserem Jahr mit diesem Schiff auf große Fahrt zu gehen, deutet an, dass beide Seiten an einer umfassenden technischen Ausstattung der Orana interessiert sind.

Besichtigung August 2014

Solarzellen

Die Stromversorgung ist auf unserem Törn natürlich ein großes Thema. Dies gilt sowohl für die Atlantiküberquerungen als auch insbesondere für die „ruhigeren Phasen“ in der Karibik. Denn gerade dort wird vermutlich das Schiff an manchen Tagen nicht viel mit Maschine bewegt um die Batterien zu laden. Plätze in Häfen mit Stromanschluss werden auch eher selten sein. Aber gerade dort sollte der Kühlschrank das ein- oder andere Getränk kühlen können. Zudem verfügt unser Boot ja über 4 Kabinen mit jeweiliger eigener Naßzelle und Dusche. Und auch dafür wird unser Watermaker schon einiges an Strom benötigen.

Was die Lichtmaschine der Antriebsdiesel an Strom liefert, kann ich noch nicht einschätzen. Ich hatte gerade vor ein paar Tagen eine Lagoon 400 welche bei einer Drehzahl von 1000 1/min bereits 70 Ampere lieferte. Hoffentlich laufen unsere Lichtmaschinen genauso effizient. Trotzdem ist eine gewisse Unabhängigkeit und Redundanz natürlich wünschenswert. Aus diesem Grund werde ich auch noch einen Benzin-Stromgenerator beschaffen. Dieser trägt jedoch nicht unbedingt positiv zur Stimmung in einer idylischen Bucht bei. Windgeneratoren sind auch nicht unbedingt leise und arbeiten eigentlich erst bei einem scheinbaren Wind ab ca. 20 Knoten richtig wirkungsvoll.

Aus diesen Gründen möchte ich als Hauptenergiequelle Solarzellen einsetzen. Der klassische Montageort bei einem Katamaran ist eigentlich über den Davits bzw. über dem Dinghi am Heck. Dies möchte ich aber vermeiden, da zum einen die mögliche Fläche recht begrenzt ist und zum anderen der Ausblick am „Hauptaufenthaltsort“ sehr beeinträchtigt ist.

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Der Katamaran hat eine sehr große Fläche auf dem Dach, welche erfahrungsgemäß selten benutzt wird. Man hält sich dort eigentlich nur zum Großsegelbergen auf. Trotzdem wären normale Solarzellen dort eine Stolperfalle und könnten auch schnell beschädigt werden. Deshalb habe ich mich für teilfelxible Sorazellen entschieden. Diese monokristallinen Zellen sind ähnlich aufgebaut wie Standardsolazellen und haben ähnliche Wirkungsgrade. Sie sind nur 2,5 mm dick und können barfuß oder mit weichen Sohlen begangen werden.

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Lediglich die Anschlussdose ragt an einer Stelle ca. 2 cm hoch. Die Zellen könnten verklebt werden, ich plane aber sie mit verschiedenen dünnen Leinen festzuzurren (ich denke, der Vercharterer wirds mir danken).

Ein Nachteil dieses Monatgeortes ist aber die Verschattung durch Mast, Baum und Segel. Ich plane deshalb 4 Zellen zu je 100 Wp, welche durch Dioden vor dem gegenseitigen Entladen geschützt sind. So arbeiten voll beschienene Zellen mit 100%, die beschatteten liefern entsprechend weniger.

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Ich denke, das Dach bietet auf beiden Seiten genug Platz für jeweils zwei Zellen. Die Zellen haben eine Größe von 104 x 81 cm.

Ein weiterer kleiner Wermutstropfen ist der Preis. Diese Zellen kosten grob das Doppelte von herkömmlichen. Ich habe nach langem Suchen nun Zellen für 200€ für 100 W Leistung gefunden (natürlich China- Ebay).

Zwei davon habe ich mir schon besorgt, um jetzt schon meinen Balkon als „Versuchslabor“ umzufunktionieren.

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So, und nun bin ich seit Tagen am Messen und Rumprobieren in meinem „Versuchslabor“. Ergebnisse und Erkenntnise daraus werde ich zu einem späteren Zeitpunkt hier erläutern.