TAG 2

Etmal: 138 sm (direkter Weg 124 sm)
Die „Novizeneingewöhnungsphase“ des Wetters ist wohl abgeschlossen. Seit gestern nachmittag ist der Wind stetig von 10 auf bis zu 28 kn angestiegen. Nach dem Maximum heute nacht gings dann langsam zurück auf anhaltenden Wind um die 20 kn. Vielleicht darf hier kurz der Lehrer durchbrechen um zu erklären, dass man mit der Faustformel kn / 5 +1 etwa auf die Windstärke kommt. Den Segler freuen solche Werte zunächst und auf einem küstennahen Törn macht dies auch richtig Spaß. Nur hier gibts dabei auch nach und nach zunehmende Wellen. Dummerweise haben diese auch noch verschiedene Richtungen, was die Schaukelei nicht angenehmer macht. Die Höhen sind zwar noch unter denen unserer „Marokko-Fahrt“ doch der Wellenabstand ist wesentlich kürzer. Waren es damals etwa 80 – 100 m sind es heute ca. 30 bis 40 m. Deshalb eiert unsere CIUBE hier ziemlich durch die Gegend. Unser Autopilot lässt sich dabei aber (noch) nicht vom Weg abbringen, was eine große Hilfe darstellt. Es ist ab er
festzustellen, dass die Novizen mit dem Eingewöhnen schneller waren und dadurch keine weiteren Ausfälle bzw. „Ausbrüche“ zu beklagen sind. Einzig das Schlafen mit abgespreizten Armen und Beinen wie ein Schwerlastkran erfordert auch noch ein wenig Übung. Dennoch schaffen es einzelne Exemplare unserer Mitsegler auf gefühlt 18 Stunden am Tag. Das Einkehren einer gewissen Normalität kann man auch daran erkennen, dass mehr und mehr „Spielsachen“ ausgepackt werden. So hat unser Oberangelmeister sein nach wochenlanger Recherche zusammengestelltes Gerät bereits aktiviert und beäugt nun ständig seine Wäschklammer, welche beim Abspringen von der Schnur den 200 kg Thunfisch ankündigen soll. Die Klammer hängt aber noch. Ich hoffe auch, dass unsere Proviantierer unter Führung des Kreuzfahrtdirektors auch ohne diesen Thunfisch geplant haben. Dem zunehmenden Druck auf die Wasservorräte bzgl. einer Dusche wurde von mir auch prompt entgegengewirkt. Meine 12
Volt-Camping-Schlauch-Pumpen-Dusche hat sehr großen Anklang gefunden. So vergnügte sich fast die ganze Crew an einer Seewasserdusche mit 24,1 °C aus der Pütz. Ein bisschen Süßwasser gabs natürlich hinterher auch.
Übrigens: wenn ihr uns kurze Nachrichten, Anregungen, Grüße, … übermitteln wollt, könnt ihr das gerne über meinen Bruder tun. Bitte schreibt ihm dazu kurze Textbotschaften ohne Anhang. Er wird sie zusammenstellen und uns „zeitnah“ übermitteln. uli@ulju.de