rumsegeln

Sicher ist bekannt, dass ich nicht immer ganz „wasserdicht“ in Sachen Rechschreibung bin, aber bei dieser Überschrift bin ich richtig ins Grübeln gekommen. Seit wir Ende November in der Karibik angekommen sind, gab es zwei Phasen. Der Großteil des Dezembers war mit warten und reparieren (lassen) ausgefüllt und unser Boot bewegte sich nur wenige Meter. Seit der Weihnachtszeit ist dies nun zum Glück anders. Zunächst gab uns drei Wochen der Friebel-Clan die Ehre. Es ging gen Süden zu den Palmen mit türkiesem Wasser. Heiligabend in Wallilabou (Drehort von Fluch der Karibik) und Silvester in den Tobago Cays mit Lobster am Strand. Die dazwischenliegenden Überfahrten von Insel zu Insel wurden auch weitestgehend „ausbruchsfrei“ gemeistert und sogar ein kleiner Fisch verfing sich an unserer Angel. Dass beim Losfahren nach ca. 300m die Rudersteuerseile gerissen sind, erwies sich als Ausnahme und das Schiffchen hat ohne weitere größere Probleme gehalten. In den letzten beiden Wochen wurden wir von zwei Ärztinnen gegleitet. Nicht dass unser Gesundheitszustand dies erfordert hätte – es war reiner Zufall. Allerdings führte der (geringe) Altersunterschied häufig dazu, dass ich von verschiedenen Barkeepern, schwimmenden Händlern, Touri-Guides, … als Papa angesprochen wurde. Nun sind wir fast wieder zurück in Le Marin auf Martinique, was wohl auch unser Schiffchen spürt. Je näher wir kamen, desto mehr zeigte es kleine Wehwehchen, welche hier hoffentlich gut „verarztet“ werden können.
Beiden Törns gemeinsam war aber auch das rumsegeln. Kleingeschrieben natürlich der Besuch vieler Inseln und jeweils das Abspulen von ca. 300 sm. Aber das große „R“ hat auch nicht gefehlt. So ist erstaunlicherweise der Wein- und Bierkonsum stark zurückgegangen.  Sogar Reste unseres spanischen DON SIMON haben die Törns überstanden. Es war auch nicht der Einfluss unserer fürsorglichen Ärztinnen. Vielmehr gab es vielfältigen wohlschmeckenden Ersatz. Die Karibik ist teuer, u.a. da sehr viele Güter importiert werden müssen. Aber manches gibts hier direkt und günstig. Bananen sind fast so präsent wie auf dem unsäglichen Anfang der Atlantiküberquerung. Aber auch Rum erweist sich als günstig, überall verfügbar, artenreich und vor allem blasenschonend im Vergleich zu anderen Genußmitteln.

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