Vielleicht sollte man ob der Überschrift hier zuerst den Drogenbegriff klären. Nachdem der Pablo vor gut zwanzig Jahren das Zeitliche gesegnet hat (wurde), ist der einstige Rufvon Medellin des Kokain-Kartells auch verschwunden.
Dementsprechend haben wir uns natürlich auch angepasst. Bier, Rum und Zigaretten sind dort aber weiterhin frei verkäuflich.
Dabei bliebs auch zumal uns unsere WG-Vermieterin ausdrücklich Partys, Gils usw. verboten hatte. Ich hoffe, dass meine selbstgemachten Spätzle demnach nicht illegal waren.
Die ausgiebigen Skatabende liefen auch unmonitär ab. Von unserem Raucherbalkon aus hatten wir einen tollen Blick auf die Stadt, insbesondere auch auf ein Casino. Gecoacht von Pesche (null auf null aufgegangen) erzielte dort Tschepes am Pokertisch einen Gewinn von 300 000. Die Währung war allerdings Schlawakis (schweizerdeutsch Kopeken) – ne, Columbian Pesos. Die Umrechnung in Euro/Franken/Dollar ist allerdings etwa 3000 : 1. Wir waren aber auch viel unterwegs. Neben der üblichen UBERei durch Pesche, haben wir auch häufig die Metro, genau genommen eine Hochbahn, benutzt. Sie wird von den Einheimischen sehr geschätzt, da sie trotz des üblichen Verkehrschaosses eine schnelle Verbindung quer durch die 2,5 Millionen-Stadt bietet. Als sie in den Zeiten der schlimmsten Kriminalität gebaut wurde, war sie aber auch ein Strohhalm, ein Hoffnungsträger der arg gebeutelten Bevölkerung. Man hat uns gesagt, dass niemand es wagen würde das „Heiligtum“ zu beschmutzen – sogar das Anlehnen mit der Hand an die Glasscheiben sei verpöhnt. Diese Verehrung kann man sogar an den Souvenier-Läden erkennen.
Ergänzt wird die Metro durch einige Seilbahn-Linien. Sie überbrücken zum Teil Viertel der Stadt, in denen man sich nicht unbedingt wohlfühlen würde.
Der Ausblick über die Stadt ist allerding atemberaubend.
Sehenswert ist auch das Museo de Antioquia wo u.a. sehr viele Botero Gemälde und Skulpturen ausgestellt sind. Botero ist in Medellin geboren und stiftet deshalb wohl auch sehr viele Skulpturen, die auf einigen Plätzen der Stadt zu sehen sind. Soweit ich weis, war jedoch meinereiner nie das Vorbild für seine Proportionen.
Pesche hat mir aber dennoch eine nackte Frau geschenkt (sollte mir das zu denken geben?).
Vieles haben wir auch bei der 4-stündigen Wanderführung gesehen bzw. erfahren.
Obwohl vor einigen Jahren auf diesen Platz eine der unzähligen Bomben hochging, hat diesen Bild zum Glück keinen Bezug dazu. Ein heftiger karibischer Gewitterschauer beendete leider jäh die äußerst interessante Führung.
Kulinarisch bietet Kolumbien vordergründig nur „grusig Friddiertes“.
Dank unserer „schweizer SIM-Karte“ haben wir aber des öfteren auch gehobenere Speisemöglichkeiten ausfindig gemacht. Ein Ausflug zum Stausee von Guatape stand auch auf dem Programm. Egentlich hört sich Stausee nach See oder Meer und somit relativ eben und nicht sehr anstrengend an, aber irgendjemand hat dort einen fetten Felsklotz hingestellt.
Nun muss jeder dumme Touri und somit auch ich die 740 Stufen erklimmen.
Das Ausblick belohnt aber dann.
Trotzdem beschreibt die mehrstündige Rückfahrt mit dem Bus wohl am ehesten diese Verzierungskachel eines Hauses in Guatape.
Mit dem Flieger (natürlich wieder Vivacolombia) gings dann für die letzte knappe Woche an die Karibikküste nach Cartagena. Die WG wurde dort auch aufgelöst, da Franzi und Pesche keine Unterkunft an der Playa Blanca mehr bekommen haben.
Ein Mietwagen für diese Zeit hat uns aber in guter Verbindung gehalten. Übrigens macht Autofahren hier Richtig Spaß :-). Für die 40 km benötigten wir aber zum Teil bis zu 2 Stunden. Während Franzi und Pesche in der Stadt in einem tollen komfortablen Appartement in Bocagrande hausten, hatten wir Karibik pur. Toller Strand, das Ho(s)tel nur ca. 2 Meter vom Merr entfernt.
Im Paradies gibts aber nur nachts Strom, wenn auch der Generator lautstark arbeitet. Internet, spärlich und sporadisch – das Bier war aber dafür immer kalt. Auch die nächtliche Anreise wurde mit Fischerboot und Soziusfahrt von 1XX kg Dieter mit Gepäck auf einem winzig kleinen Moped durchs Gestrüpp gemeistert.
Für die letzten beiden Nächte sind Tschepes und ich aber dann doch noch in ein großzügiges Appartement in „schweizer Nähe“ gezogen.
In Cartagena gibt es aber nicht nur kolumbianischen Großstadtverkehr – im Nordosten der Stadt kann man kilometerweit mit dem Auto den Strand befahren, was sichtlich Spaß macht.
Vom Convento de la Popa hat man auch einen tollen Ausblick über die Stadt.
Am Donnerstag-Abend hies es dann Abschied nehmen. Eigentlich bin ich von einem kurzen Treffen mit Franzi und Pesche ausgegangen. Nun waren es fast 3 wunderschöne witzige Wochen mit unserer „4-er WG“. Schee!!!
Tschepes und ich flogen dann über Panama und Newark zurück.
Diese Video beschreibt in „badisch barock“ nochmals kurz unsere ganze Reise.