fast Atlantiksegeln

Die Überschrift mag für einen reinen Inselurlaub schon recht anmaßend sein. Dennoch gibt es einen kleinen Bezug. Unsere Vermieterin der Appartements von bookingboavista.com hat mir am Abreisetag mitgeteilt, dass eines der beiden Boote vor dem Strand ihrem Vater gehöre und dieser immer gerne Mitsegler sucht – leider erst am letzten Tag. Na ja, das nächste mal dann ….

Dennoch war die Reise abgesehen von den schon beschriebenen An- und Abreiseschwierigkeiten wünderschön.

Boa Vista ist eine von neuen bewohnten Inseln des Kapverdischen Archipels mitten im Atlantik. Hatte Sao Vicente bei meiner Atlantik-Überquerung 2015 noch die Funktion als eventuelle „Notanlaufstelle“, so diente die karge trockene Insel Boa Vista nun als kurzes Winterdomizil. Es gibt dort nur wenige Berge vulkanischen Ursprungs mit knapp 400 Meter Höhe und leider kein eigenes Wasser. Es hat wohl auch schon 3 Jahre nicht mehr geregnet, was dazu führt, dass die als Oasen bezeichneten Stellen eher eine bessere Anhäufung von trockenen Büschen ist. Allerdings waren die heftigen Regenfälle vom Oktober 2015 (wir waren damals vor Marokko) einigen einheimischen noch im Gedächtnis.

Die Capverden sind meiner Meinung nach eine gute Mischung aus Portugal, Afrika und der Karibik.

Dadurch gibt es auch ein recht großes Wohlstandsgefälle, wobei man sich nicht unsicher fühlt und sich relativ frei bewegen kann.

Es gibt auf Boa Vista eine handvoll größerer Hotelanlagen über die Insel verstreut, welche an traumhaften Stränden liegen. Es ist aber anzunehmen, dass Reisende dorthin außer ein paar geführten Ausflügen nichts weiter von Land und Leuten mitbekommen.

Unsere drei sehr geschmackvoll eingerichteten Appartments hatten meines Erachtens die perfekte Lage am Ortsrand von Sal Rei, der Hauptstadt mit immerhin mehr als 2000 Einwohnern.

… Ortsrand und direkte Lage am Strand mit einem tollen Blick aufs Meer.

So konnte man ohne großen Aufwand diverse Aktivitäten und „Passivitäten“ am Strand durchführen.

Natürlich habe ich die Lage auch durch einen KAP-Flug (kite aerial photography) dokumentiert.

Einige Ausflüge haben wir selbstverständlich auch unternommen. So eine Wanderung vom berühmten Wrack zurück.

Außer ein paar (vermutlich glücklichen) Eseln gibt es dort nicht viel – dennoch eine tolle Landschaft an der rauhen Luv-Antlantikküste.

Vermeintlich bequemer war die Jeep-Tour über die Insel wobei der Wassermangel der Insel überall sichtbar war.

Ein Stopp in der Sandwüste Deserto de Viana war dabei ein besonderes Highlight.

Zum Standard-Touri-Programm gehörte auch eine Quad-Tour.

Ein rein natürliches Erlebnis war die Sichtung von Haien – besser „Hailen“. Deren Beuteschema waren vermutlich eher die wenige Zentimeter kleinen Fischchen als teilweise mehrzentnerschwere ausgewachsene Mitteleuropäer.

Alles in allem also ein tolles Reiseziel, wo man im Winter bei knapp 30°C und gut 20°C in der Nacht sowie Wassertemperaturen von 23°C gut ausspannen kann. Auch die reguläre Flugzeit von knapp 7 Stunden ist dafür verkraftbar.

Unsere An- und Abreise war jedoch (wie berichtet) etwas umständlicher. Dennoch hat dies zu netten Bekanntschaften geführt, wobei diese Solidargemeinschaft meist lustig und mit Galgenhumor die Situation bewältigte. Frei nach dem Motto: es gibt schlimmeres als kostenlos im tollen allinclusive Hotel festzusitzen.