Archiv für den Monat: Juni 2016

Leewards

Als Leeward-Inseln werden die nördlichen Insel der kleinen Antillen bezeichnet. Wir haben uns dort im zweiten Teil des Karibik-Trips aufgehalten. Leider haben wir einige Inseln nur gestreift und damit nicht ungedingt viel gesehen. Die letzten Wochen hatten wir Saint Maarten als Wechselflughafen und sind somit viel in dieser Region unterwegs gewesen. Die British-Virgin-Islands haben nicht nicht besucht. Bei der vorherrschenden Wetterlage wäre eine Rückfahrt gen ost mit unserem Katamaran wohl sehr „anstrengend“ gewesen. Der folgende Überblick über die Leewards ist alphabetisch sortiert.

nordinseln

 

Anguilla

anguilla

Auf dem Gebäude der Immigration steht „welcome to paradise“.  Dies trifft hier sicher auch zu. Das ganze befindet sich in der Road Bay, in der man auch übernachten muss. Die meisten anderen schönen Flecken sind Marine Park und man braucht ein Permit, welches den Aufenthalt bis zum späten Nachmittag erlaubt. Die Insel ist sehr zersiedelt und beherbergt zum Teil sehr teure Hotelanlagen. Der Flughafen wird nur von kleineren Maschinen angeflogen. Da keinen großen Kreuzfahrer hier herkommen, gilt die Insel als sehr exclusives Reiseziel. Im Norden wird die Insel durch ein großes vorgelagertes Riff geschützt. Dahinter verbergen sich wunderschöne Karibiktypische Inseln und Strände. Prickly Pear und Sandy Island standen daher immer auf unsrem Programm.

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Antigua

antigua

Antigua haben wir nur einmal für wenige Tage besucht. Die Einreiseformalitäten habe ich in English Harbour erledigt. In dem alten Gebäude, wo sich Customs, Immigration und Port Authority befinden „arbeiten“ ca. 20 Beamte. Die Entdeckung der Langsamkeit kann man dort live erleben. Dennoch passt man sicht wohl dem Skipperaufkommen derart an, dass die Formalitäten immer ca. eine Stunde dauern. Egal ob man alleine ist oder noch 10 andere Skipper zugegen sind. In meinem Fall waren es 4. Ich saß gerade an einem Terminal um die ganzen Paßdaten einzutippen, da höre ich von hinten „high Dieter“. Ich wusste zwar, dass ich in Andrea’s und Kai’s http://sy-silence.de/  „Heimatrevier“ unterwegs bin, aber dass Kai dort treffe ….  (klein ist die Welt!).

Das ganze dort ist sehr britisch und schön. Der eindrucksvolle Naturhafen war wohl auch immer während der Zeit der „Kloppereien“ mit den Franzosen fest in britischer Hand.  Auf einer Anhöhe neben der Bucht liegt Shirley Heights. Die „Höhe“ beträgt zwar nur gut 100 Meter, doch wenn man sich dem Pfad entlang durch das Gestrüpp und die Hitze hochkämpft, merkt man dass man beim Segeln meist nur zweidimensional unterwegs ist. Belohnt wird man dann aber nicht nur mit einer tollen Aussicht, sondern auch mit einem tollen Barbecue und karibischen Rhythmen.

Am dritten Tag gings dann zur Nonsuch Bay im Osten der Insel. Ein vorgelagertes Riff schützt diese große traumhafte Bucht.

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Barbuda

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Von Barbuda haben wir eigentlich nicht viel gesehen.  Das ist zunächst auch bei der Ansteuerung nicht so einfach, da man die extrem flache Insel erst wenige Seemeilen vorher erkennt (die Highlands sind ganze 38 m hoch). Ganz im Süden gibt es wohl herrliche Buchten, welche aber nur über enge Riffpassagen erreichbar sind. Da wir um 3:00 morgens wieder aufbrechen wollten, erschien mir die weite Low Bay als einfacher. 11 Seemeilen weißer unberührter Strand. Es lagen jedoch 8 Yachten davor wobei sich 5 davon gemeinsam aufhielten. Also 11 Seemeilen / 4 = über 5 km einsamen Strand für jeden. Das Rüberschwimmen mit Strandspaziergang war ein einmaliges Erlebnis.

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Dominica

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Natur pur. 365 Flüsse. Das liest man allerorten über Dominica. Auch die Guides sind sehr stolz auf ihr Land und ihre Natur. Auch das ehemalige Wohnhaus der ältesten Frau der Welt wird stolz präsentiert.  Dominica soll auch das regenreichste Land der Karibik sein. Dass man aber auch das geringste Bruttosozialprodukt hat wird aber eher verschwiegen. Bei zwei Landausflügen konnte ich mich aber wirklich über die Schönheit des Landes überzeugen. Nicht nur der Küstenstreifen, sondern auch das Landesinnere zeigen eine unbeschreiblich schöne Landschaft. Steigt man dann noch in einen der zahlreichen Wasserfälle fühlt man sich wie im Paradies. Leider ist nicht alles ungetrübt. So wird uns auf unseren Ausflüge die Zerstörungskraft des letzten Hurricanes Erika gezeigt. Es gab im letzten August dabei nicht nur 30 Tote, auch fast alle Verkehrs- und Kommunikationswege waren längere Zeit unterbrochen. Auch bei unserem Besuch mussten noch zahlreiche Behelfs-Straßen und Brücken benutzt werden. Meist wird als erstes wieder das Kreuzfahrtterminal aufgebaut. Obwohl diese Spezie des Touristen sowohl von den Einheimischen als auch von uns ein wenig kritisch gesehen wird, schwemmen diese Riesenpötte auch Geld in arme Länder wie Dominica.

Geankert haben wir jedes mal vor Portsmouth. Am Wochenende wird dort die Einklarierung unkompliziert am Küchentisch eines „Offiziellen“ abgewickelt. Die meisten der Bojenhelfer und Ankerhelfer haben sich dort zur Organisation PAYS (Private Association of Yacht Services) zusammengeschlossen. Sie organisieren auch Landausflüge und das legendäre sonntägliche Barbecue am Strand. Denkt man an die Zustände in St. Vincent sicher eine gute und beruhigende Einrichtung.

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Guadeloupe

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Guadeloupe ist DOM (Département d’outre-mer) und somit französisches und europäisches Staatsgebiet. Dies ist auch am Wohlstand zu erkennen und es gibt dort wohl auch kaum Armutskriminalität. Die Größe ist ähnlich der von Martinique. Fährt man durch die Randgebiete von Point-a-Pitre erinnert man sich stark an südfranzösische Großstädte. Landschaftlich gesehen gibt es hier aber auch tolle Urwälder mit spektakulären Wasserfällen. Auch der Pigeon Island Marinepark bietet eine herrliche Unterwasserwelt. Wie berichtet hat sich dort auch Jacques Cousteau sehr engagiert. tauben-zu-schildkroeten-mutiert  Den Kanal zwischen den beiden großen Inselteilen haben wir nicht befahren. Es gab auch unterschiedliche Infos über Brückenbreite und aktuelle Befahrbarkeit dieser Verbindung. Letztenendes hat wohl auch die Brückenöffnungszeit 5:00 den Ausschlag gegeben 🙂 .

 

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Nevis

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Nevis hängt politisch mit St. Kitts zusammen, weshalb zum Glück das Ein- und Ausklarieren gemeinsam erledigt werden kann. Wir haben 2 Nächte vor der Hauptstadt Charlestown geankert. Die Hauptstadt ist so groß, dass man zu Fuß in einer halben Stunde so ziemlich alle Straßen erkundet hat. Das schöne ist aber auch, dass sich hier her kein Kreuzfahrer verirrt und somit nur wenige Touristen anzutreffen sind. Direkt beim Ankerplatz waren ein paar gute Restaurants. Es wäre die Möglichkeit gewesen an großen Party dort teilzunehmen. Doch der relativ hohe Eintritt und insbesondere die Zeit von 23:00 bis 5:00 haben uns dann eher abgeschreckt. Wir haben es dann vorgezogen das ganze vom Schiff aus mit ein paar Gläschen Rum zu verfolgen. Am zweiten Abend haben wir uns dann leider von unseren schweizer Freunden verabschieden müssen (auch mit Rum). Ihr Weg ging weiter gen Süden Richtung Guadeloupe.

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Saba

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Saba gehört zum Königreich der Niederlande. Dort ist mit 877 Metern auch der höchste Berg Holland anzutreffen. Leider war bei unserem einmaligen Besuch das Wetter und insbesondere der Seegang ziemlich ruppig. Es gibt dort keinen Hafen für Yachten und das Liegen an einer der wenigen Bojen war eine sehr schaukelige Angelegenheit. Ich habe die Insel leider nur 45 Minuten besucht, wobei ich davon 40 Minuten bei der Einklarierung war. Da unsere schweizer Freunde teilweise holländische Abstammung besitzen, haben sie sich abends noch auf den Weg zur Metropole The Bottom gemacht. Das Ergebnis war jedoch wohl eher ernüchternd.

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Les Saintes

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Die Îles des Saintes gehören zu Guadeloupe und sind somit auch französisch. Auf der Insel Terre-de-Haut trifft man auch fast nur weiße Franzosen an. An den Hängen sieht man viele schöne Villen, was auch auf einen großen Wohlstand hindeutet. Es gibt dort (wie auf fast allen kleinen Inseln) eine Flughafen mit spektakurärer Landebahn. Man fühlt sich dort ein wenig an Porquerolles in Südfrankreich erinnert. Auch die Anbinung an Guadeloupe mit kleinen Fähren verstärkt diesen Eindruck. Auch hier verlassen am späten Nachmittag die Massen die kleine Insel. Es gibt dort verschiedene schöne Buchten, wobei fast überall Bojenfelder installiert wurden. Die Preise sind jedoch mit 15 € im normalen karibischen Niveau.

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Saint Barthelemy (St. Barth)

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Das St. Tropez der Karibik. Ob das in allen Belangen so zutrifft, ist fraglich. Dass sich im Winter aber hier der Jet-Set rumtreibt, sieht man am Yacht-Aufkommen. So ankern dort allerlei Megayachten, wie man es vom Sommer von der Costa Smeralda her kennt. Trotzdem wirkt der Ort Gustavia trotz aller Geschäfte der Luxusmarken noch relativ beschaulich. Es wirkt dort alles sehr normal, entspannt und irgendwie authentisch. Wir waren dort sicher mehr als 10 mal, haben aber dabei nur einmal ein Kreuzfahrtschiff ankern sehen. D.h. die üblichen Massen sind hier nicht anzutreffen. Es gibt überwiegend nur Tagesausflügler von St. Martin. Der spektakuläre Flughafen wird zwar häufig angeflogen, aber es sind nur kleinere Maschinen, die auf der 646 Meter langen Piste landen können. Der Spaziergang zur Einflugschneiße hat sich auf allen Fälle gelohnt und hat auch den Adrenalinspiegel aus der karibischen Ruhe gebracht. Es gibt um St. Barth nur wenige geschützte Ankerbuchten – diese sind aber traumhaft. Im Hafen herrscht meist großer Schwell, was selbst den Luxusyachten Probleme bereitet. Ankert man vor Gustavia, muss man trotzdem eine kleine Gebühr bezahlen. Dafür gibts dann aber WLAN, Benutzung der sanitären Einrichtungen und mehrere Dinghi-Anlegemöglichkeiten in bester Lage.  Schön war auch, dass wir zweimal mehr oder weniger nah am Geschehen von Regatten teilhaben konnten.

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Sint Eustatius (Statia)

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Es wäre sehr anmaßend über diese Insel zu berichten. Wie die blaue Kurslinie im Bild zeigt, sind wir nur im gebührenden Abstand daran vorbeigefahren. Eigentlich wollten wir näher an der Insel vorbeifahren um eine gewisse Zeit den Lee-Schutz der Insel zu nutzen, aber es lagen dort ca. 15 größere Tanker vor Anker. Was wir aus der Entfernung von der Insel gesehen haben waren die dazugehörigen riesigen Öltanks.

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St. Kitts

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Nachdem wir in der kleine Marina von Basseterre keinen Platz bekamen, haben wir davor 2 Nächte geankert.  Zur Einklarierung mussten wir (in diesem Fall zusammen mit Pesche von der Pandora) an verschiedene Stellen. Unter anderem waren wir dabei im Kreuzfahrtterminal. Leider konnten wir uns dennoch nicht auf eines der riesigen Schiffe einschmuggeln. Das öffentliche Arenal am Anleger beherbergt unzählige Shops für die Kreuzfahrer. Ein Hafenarbeiter hat mich dezent darauf hingewiesen, nicht in der Öffentlichkeit zu rauchen. Also gefühlt alles fest in amerikanischer Hand. Ein Ausflug führte uns am nächsten Tag über einen Teil der Insel. Der Fahrer/Guide erzählte uns dabei dauernd von ehemaligen Rohrzuckerfeldern. Gesehen haben wir kein einziges – dennoch blieb die Versorgung mit Rum immer gewährleistet. Es gibt gerade im Südosten Gegenden, die sehr wenig an Karibik erinnern – eher Resorts und Touristenzentren, welche auch überall auf der Welt sein könnten. Es wird gerade auch sehr viel gebaut, u.a. eine Luxusyachtmarina.

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Saint Martin / Sint Maarten

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Hier ist wohl die beste Infrastruktur der ganzen Gegend anzutreffen. Damit meine ich nicht nur den Flughafen mit der berühmten Landebahn an der Maho-Bay, sondern auch alle sonstigen Versorgungsmöglichkeiten. Mit dem Boot waren wir allerdings nur einmal im ehemalig holländischen Teil, sonst immer in Frankreich. Sint Maarten gehört nicht zur EU und somit ist das Handy hier auch ein recht teurer Spaß. Mit dem Minibus oder dem Roller habe ich aber öfters das holländische Philipsburg aufgesucht. Dort legen auch die Kreuzfahrer an und bringen bis zu 5 x 4000 Reisende auf die Insel. Dennoch bietet die Insel auch schöne Strände und Natur. Insbesondere die unbewohnte Insel Tintamarre im Nordosten haben wir nicht zuletzt wegen der „Schildkrötengarantie“ gerne aufgesucht (wie berichtet: bitte-das-wort-turtle-verbieten ). Auch die „Rippchengriller“ in Grand Case hatten öfters Besuch von uns.

 

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Video-Schnipsel

Nachdem ich ja jetzt das Luxusproblem von viel Zeit habe und dummerweise auch noch (temporär) einäugig immobil bin, habe ich mich mal an die Unmengen Videos und Photos gemacht. Gerade bei den Videos habe ich viel ausgemistet und die Schnipsel themenmäßig zusammengehängt. So möchte ich nun hier einen (kleinen) Teil davon ausstellen.

Dinghi

 

Delphine

 

Rochen

 

Nachlese „Feuerchen“

Nachdem wir nun schon 3 Wochen wohlbehalten (mit dem Flieger) zurück sind, möchte ich an dieser Stelle nochmals detailliert auf einige Dinge eingehen. Von den meisten Leute hier werde ich gefragt, warum wir eigentlich schon zurück sind. Dies hat vielerlei Gründe wobei das Thema Schiff mit weitem Abstand an oberster Stelle steht. Schaut man sich dies genauer an sieht man ein schönes großes Boot, welches jedoch nicht unbedingt gut gewartet und technisch gepflegt war.  Ein Schiff ist nie fertig oder perfekt – dies weis jeder Segler. Trotzdem haben die (zu) vielen auftretenden Probleme sehr am Vertrauen gegenüber der CIUBE gezehrt. Insbesondere der Brand mitten auf dem Atlantik hat dazu sehr viel beigetragen. Unsere lieben italienischen Vercharterer haben sich dazu, wie auch bei anderen Problemen, nicht unbedingt sehr unterstützend verhalten. Im folgenden möchte ich nun einige weitere Infos zu diesem Brand geben.

Am 17.11.2015 um 5:32 UTC hat sich der Brand ereignet. Auf der Karte kann man die Position erkennen.

brand_ort

Bedenkt man, dass der vorherrschende Passat-Ost-Wind eine Umkehr zu den Kapverden sehr erschwert hätte, kann man den Ort schon als „mitten auf dem Atlantik“ beschreiben. Was dort geschah möchte ich anhand meines damals erstellten Gedächtisprotokolls beschreiben.

gedaechtnis_prot

Die ganze „Löschaktion“ hat meines Erachtens weniger als eine Minute gedauert. Dies war unser Glück. Hätte sich die Aktion um zwei Minuten verlängert, hätten wir vermutlich das Schiff aufgeben und die Rettungsinseln benutzen müssen. Diese Einschätzung mache ich nicht nur als Segler sondern insbesondere auch als „Elektriker“.

Nach dem ersten Schock saßen wir zusammen und tauschten uns aus. So komisch es vielleicht klingen mag, konnte ich der Situation dabei sogar was Positives abgewinnen. „Jetzt müssen die Italiniener endlich in die Gänge kommen“. Doch dies war wohl eine Fehleinschätzung. Es wurden täglich Emails ausgetauscht. Außer Besorgnis kamen dabei auch mehr und mehr Nachfragen nach den Ursachen zum Austausch. Ob sich diese „Ursachenforschung“ nicht auch zu Schuldzuweisungen gemausert hatte, muss jeder für sich selbst entscheiden. Hier ein Auszug dieses Mailverkehrs.

mail an simone

Da auf der ganzen Überfahrt ständig Wellen von mehr als 2 m Höhe vorhanden waren, war ein Begutachten des Rumpfes von außerhalb nicht möglich. Auf keinen Photos, welche von oben gemacht wurden, waren irgendwelche Beschädigungen des Rumpfes und somit eine mögliche Beeinträüchtigung der Statik des Schiffes zu ekennen. Vielleicht war dies zu diesem Zeitpunkt gut so, da dadurch keine größeren Bedenken bzgl. der Sicherheit des Schiffes in Bezug auf Stabilität aufkamen. Beim ersten „Beschwimmen“ des Bootes nach dem Ankern vor Martinique hat sich das Bild jedoch geändert und wir bemerkten ein ca. 2 bis 3 cm großes Brandloch im Rumpf an der Brandstelle.

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Die Brandstelle möchte ich nun anhand von Bilder hier genauer beschreiben. Die Brandstellle lag hinter dem Schrank der Backbord-Achterkabine in der Nähe der Treppe des Niedergangs.

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Dort verlaufen neben vielen kleineren Kabeln auch die beiden 12 V 50 mm² Zuleitungen zu der Unterverteilung des Backbord-Rumpfes. An dieser Stelle berühren sich auch zwei große GfK-Rumpfteile des Katamaran. Zum einen der schräge Außenrumpf des Bootes (unterer Bildbereich) und zum anderen große GfK-Teile von oben.

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Da das Schiff im Seegang „arbeitet“ bewegen sich diese Teile bei Wellen leicht gegeneinander, Aus diesem Grund sollten auch Kabel wie im oberen Bild ersichtlich von solchen Stellen entfernt verlegt werden, um Quetschungen zu vermeiden. An der Brandstelle war dies jedoch nicht (mehr) der Fall.

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Dieses Bild zeigt die Brandstelle von oben. Im oberen Bildbereich ist der Außenrumpf – im unteren Bildbereich das GfK-Einbauteil zu sehen. Links oben erkennt man eine defekte Kabelbefestigung, welche die Kabel von der Quetschstellen fernhalten sollte.

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Auf diesem Bild ist der Außenrumpf im unteren Bereich und das Einbauteil rechts oben zu erkennen.

Durch Risse im Rumpf im Breich der Eingangstür trat bei Regen oder großem Seegang Wasser in den Rumpf, sodass die Brandstelle wohl auch häufig sehr feucht bzw. naß war. Die Kombination aus Quetschung und Feuchtigkeit führte somit zum Kurzschluss der beiden 50 mm² Zuleitungen.

Auf den folgenden Bildern sind auch gut unerwünschte Quetschungen an den Leitungen zu erkennen.

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Hier kann man das Brandloch nach dem Entfernen der Kabel erkennen.

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Von außen sah das Ganze dann so aus.

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Nachtrag 7.6.2016

Ich habe mal den Elektroplan rausgekramt. Leider habe ich diesen, wie auch alle anderen Anleitungen und Unterlagen, erst Mitte Dezember 2015 in Martinique bekommen.

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Leider war auch der Unterverteiler im Steuerbord-Motorraum „nicht mehr ganz im Originalzustand“. Interessanterweise entstanden diese Photos vor dem Brand. Das schöne Verkabelungsphoto entstand 2 Tage vor dem Brand. Ich versuchte mir dabei einen Überblick über die Elektrik zu verschaffen. Leider war dies für mich ohne Stromlaufpläne nahezu unmöglich.

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Hier noch ein Video der Besichtigung der Brandstelle.