Ich weis nicht, ob es im angelsächsischen Raum was ähnliches wie das Institut der deutschen Sprache gibt – falls ja, geht dieser Apell an die Verantwortlichen dort. Traurig genug, dass hier im französischen Teil von St. Martin fast schon alle englisch sprechen und fast alles amerikanisiert wurde. Wo bleibt da der Stolz der „grande nation“. Obwohl es den Franzosen sicher gut tut, wenn sie ihr Englisch ein bisschen verfeinern.
Aber zurück zur Überschrift. Wir liegen gerade vor einem tollen Strand der kleinen unbewohnten Insel Tintamarre, welche sich vor der Nord-Ost-Ecke von St. Martin befindet.
Eigentlich sollte man sich hier vor den tausenden „Individualtouristen“ auf den Kreuzfahrtschiffe sicher fühlen, da hier weit und breit keine Einkaufs“mall“ (sorry, für das Neudeutsch) zu finden ist. Aber weit gefehlt. Schon auf dem schaukeligen Weg hierher wurden wir des öfteren von kleinen schnellen „vollbeladenen“ Motorbooten überholt.
Wohin die wohl alle wollen? Hier angekommen wurde uns dies jedoch schnell klar. Schon das Anlegen an der Boje erwies sich als äußerst schwierig, da sehr achtsam um zig Schwimmnudeln herumnavigiert werden musste.
Beim Genuss des Anlegers fiel uns aber schon auf, dass die, mit leichtem Brandungsrauschen untermalte, Stille hier doch ziemlich gestört wird. Alle paar Minuten wiederholt sich hier ein ähnliches Schauspiel. Irgendeine schnorchelnde Schwimmnudel brüllt zunächst als erste das Wort „turtle“.
Danach eilen weitere umhertreibende Schwimmnudel hinzu und stimmen in den „turtle-Chor“ mit ein. Nun beginnt eine Art Treibjagd, welche natürlich weiterhin mit „turtle“-Rufen begleitet wird. Vermutlich der Romantik wegen, jagen manche sogar händchenhaltend.
Auch ein Formationsangriff kann beobachtet werden.
Hat die Schildkröte es nun geschafft Luft zu schnappen, taucht sie meist schnell wieder ab und der „turtle-Chor“ beginnt langsam zu verstummen. Manche versuchen auch, vom Motorboot aus die Schildkröten auszuspähen um dann den Schwimmnudeln die Position mitzuteilen.
Doch nicht immer mit Erfolg.
Ich muss zugeben, auch mich faszinieren diese graskaueneden Tiere, die sehr lange auf dem Grund liegend Luft anhalten können.
Meine Versuche, diese schönen Meeresbewohner zu berühren, waren auch lange nicht mit Erfolg gekrönt.
Kommt man diesen gemütlichen Tieren zu nahe, schaffen sie es jedoch, sich mit ein paar gekonnt flinken Flossenschlägen sich zu entfernen.
Heute nachmittag waren meine Versuche jedoch erstmals erfolgreich.
Ein tolles Gefühl. Aber glaubt mir, ich habe noch nie „turtle“ gebrüllt.