Schlaflabor Ciube

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Mir ist schon bekannt, dass die Menschen unterschiedliche Schlafbedürfnisse haben, aber solch eine Intensität und teilweise auch Streuung hätte ich (auch in meinen kühnsten Träumen) nicht vermutet. Die Sonne geht hier kurz nach 18:00 unter und um 6:30 wieder auf. Da die Kreisbahn sehr hoch verläuft und auch annähernd durch den Zenit geht ist der Bahnwinkel ziemlich senkrecht zum Horizont. Kurz gesagt:  die Dämmerung ist hier sehr kurz. So verfallen viele aus der Crew schon kurz nach 19:00 in den Modus „ich würd jetzt eigentlich gern „lesen“ gehen“. Aus sozialen oder auch anderen Gründen wird aber meist noch bis ca. 21:00 RUMgesessen. Wird es mal 22:00 ist dies schon äußerst rekordverdächtig. Morgens dämmerts dann ab ca. 6:00. Dies bewegt mich meist (wie auch jetzt) dazu den Morgen EINSAM zu genießen. Meist habe ich dafür mehr als 2 Stunden Zeit. Und jetzt fängt bei mir das Grübeln bzw. die Rechnerei an. Ich selbst habe demnacht 9 Stunden geruht und mindestens 2/3 davon gut geschlafen. Was macht der Rest – sorry, man muss da ein wenig differenzieren: Eine Mitseglerin fühlt sich seit nunmehr fast 3 Wochen am Steuerstand am wohlsten, was vom Rest natürlich gerne angenommen wird. Der Rest vom Rest verhält sich annähernd gleich, wobei es auch hier Ausnahmen ins andere Extrem gibt. Man hat also nun um die 11 Stunden geruht. Nach ein bis zwei Stunden mäßiger Wallung bewegt sich dann das Schiff vom Anker weg. Sind dann anschließend die Segel oben tritt ein weiteres Phänomen auf. Alle (bis auf wenige erwähnte Ausnahmen) suchen sich einen mehr oder weniger bequemen Platz in der Horizontalen. Die Spanne reicht dabei vom viel erwähnten Sack bis hin zum Bankplätzchen mit Küchenrolle als Kopfkissen. Dieser Zustand dauert dann mehr oder weniger konstant an bis am Nachmittag die Anlegewallung einritt. Nach dieser meist nur halbstündigen aufregenden Phase belohnt man sich dann doch gleich wieder mit einem beruhigenden Getränk um sich langsam auf die „Lesephase“ vorzubereiten. Was’n Stress hier!