TAG 17 Handy-Akkus sind geheilt

Etmal 123sm, direkter Weg 118sm, 779sm nach Martinique Ich weis nicht ob es auch unserem viel gelobten Sack zuzuschreiben ist aber seit Tagen halten unsere Handy-Akkus das, was die Hersteller eigentlich versprechen. Laufzeiten von mehreren Tagen! Man ist ja das tägliche Laden der Smartphones jeglicher Art und Obstsorten gewohnt. Nachmittags an den Tropf, abends mit in die Kabine und beim Wachwechsel schnappt man sich das Ding wieder. Und dann der ungläubige Blick auf die Ladeanzeige. Traumhafte Werte von 95% und mehr sind hier keine Seltenheit. Doch um dieses äußerst sparsame Verhalten zu erzielen bedarf es noch einiger Grundeinstellungen tief im System. Nach einigen Tagen wird wohl jeder bemerkt haben, dass das Suchen nach irgendwelchem Netz bzw. Funkzellen nicht unbedingt von Erfolg gekrönt ist. Es gibt zwar Regionen auf dem Meer die aufgrund zahlreich auftretender Yachties oder Kreuzfahrer noch recht gut versorgt sind – so z.B. von Barcelona nach Palma de Mallorca (da hat man fast die ganzen 100 sm Empfang) – aber hier w� �rde sich wohl das Aufstellen von Funkmasten nicht wirklich rechnen. So gibt sich hier nach einigen Tagen selbst der größte Erreichbarkeitssüchtige und Internetjunkie geschlagen und erinnert sich an den Flugmodus. Es dauert dann zwar noch einige Tage bis der standardmäßige Blick nach Nachrichten, Mails , … abtrainiert wurde, aber dann kehrt die totale Ruhe und Akkuschonung ein. Treten dann evt. Entzugserscheinungen auf, kann aber auch geholfen werden. Auf der fast intuitiv durchgeführten Suche der Suchties nach einem möglichst offenen WLAN erscheint RM64717884. Leider aber verschlüsselt. Großzügig gebe ich aber den Schlüssel dann preis und schnell erscheint das beruhigende „verbunden“ im Display. So und nun steht einem die ganze Welt unseres Raymarine-Plotters offen. Schnell begreift man aber dabei auch beim Durchstöbern der Seekarte, dass um uns herum nichts ist. Außer ein paar Tiefenlinien bietet sich im Umkreis von hunderten Meilen nichts, aber auch wirklich nichts. Nicht nur das Studium der elektronischen Seekarten verhilft zu dieser Erkenntnis. Auch der stundenlange Blick aufs Meer bestätigt dies. Nach mehreren Tagen ohne Abwechslung (kein Schiff, keine Delphine, kein Wasauchimmer) gleicht sich das ganze schon ziemlich. Nicht, dass es nicht ein tolles Gefühl ist irgendwo im Nichts zu sein und die Gedanken kreisen zu lassen, aber irgendwann reichts dann halt auch mal.  Das Blauwassersegeln hat schon einen gewissen Reiz und sicher auch Mythos aber …. Als vor ca 20 Jahren Stebbele (Gott hab ihn seelig) zu einer solchen Fahrt antrat, habe ich beim Abschiedsgelage (sicherlich ein bischen neidisch) gefrotzelt: “ jetzt gehsch in den Keller, schdreichsch ein Zimmer kompett blau und sedsch dich 3-4 Wochen in nen Schaukelstuhl“. Ansonsten geht alles seinen Gang. Die Stimmung ist weiterhin toll und Wetter und Schiffchen spielen gut mit. Ob wir noch im November „Land“ rufen werden, steht noch nicht ganz fest. Leider habe ich gesterm bei der ersten Skatrunde eine Stunde Wache verloren, d.h. Fred darf nun eine Stunde länger schlafen.