Obwohl sich die Sitte, dass ich morgens den ersten Kaffee koche, etabliert hat, ist es heute doch eine Ausnahme. Der Kaffee wurde um 5:45 angesetzt – und dies ohne nautischen Grund. Unser Dauermitsegler Erich und Lieblingsbesteckkastensortierer (und das meine ich sehr positiv) verlässt uns nach 3 Wochen. Dafür steht man auch gerne mal früher auf!
Ansonsten waren die letzten Tage auch sehr ereignisreich. Obwohl die mediale Abgeschiedenheit in Cabrera wohl nicht ganz funktionierte (unser Bojeplatz hatte wohl durch die enge Buchteinfahrt Sichtkontakt zu irgendeinem Funkmast auf Mallorca), konnten wir die Natur sehr genießen.
Anmerkung: die beiden runden, glänzenden Felsen im Vordergrund gehören wiederum nicht zur Buchteinfahrt.
Das alle zwei Tage wiederkehrende Workout hatte anschließend neue Mitstreiter, sodass ich diesmal sogar vom Zaungast zum partiellen Mitstreiter mutiert bin (bleibt zu hoffen, dass diese Motivation anhält).
Aber nicht nur die Hampelmänner & Co wurden von mir bestritten, sondern es ging auch noch anschließend auf die Burg um den wunderschönen Ausblick auf die Bucht zu genießen.
Übrigens haben die Hampelmänner zum Glück noch nie dazu geführt, als Seenotsignal gedeutet zu werden.
Als Belohnung gabs anschließend einen (semi-) professionellen Haarschnitt. Die Tatsache, dass ich wohl erst in 12 Monaten wieder zurück ins normale Arbeitsleben muss, gaben wohl der Friseurnovizin als auch dem Delingquenten den nötigen Mut. Beide sind aber mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Am nächsten Tag gings dann los nach Portocolom. Nach einem Badestopp in der tollen kleinen Cala Mitjana, erwartete uns dort Oliver von portocolomyachting.com um noch einige kleinere Arbeiten an unserem Schiff durchzuführen.
Es gab aber auch noch eine größere Sache die mir in den letzten Tagen Kopfschmerzen (zum Glück) bereitete. Seit der Überfahrt von Barcelona nach Mallorca waren ab und zu Klopfgeräusche im Kielbereich zu hören. In ständigem Kontakt mit unseren italienischen Vercharterern sowie einigen anderen Fachleuten wurde mir mehr und mehr geglaubt, das dies nicht Wellenschlagsgeräusche sind. Zu guter letzt hat auch Oliver bei einer kurzen Mitfahrt in zum Glück ausnahmsweise gern gahabten großen Wellen die Geräusche bestätigt.
Dankenswerterweise organisierte er dann sofort auch einen Krantermin und einen Experten in Palma. Der anschließende 45 Meilen-Trip war eine schöne Rauschefahrt mit tollem Einlaufen in Palma in der Abenddämmerung.
Der Experte, welcher für alle möglichen Firmen und Versicherungen Gutachten erstellt, bescheinigte uns dann dass dass Schiff und insbesondere der Kiel keine nennenswerten Schwächen aufweist. Das selten auftretende Geräusch käme wohl von irgendwelchen Verspannungen im Rumpf bei großer Welle, was aber nicht bedenklich sei. Puh!!!
Nun genießen wir erleichtert 2 Tage Palma und haben dabei auch erstmals wieder einen kompletten Crewwechsel. Am Samstag solls dann langsam Richtung Ibiza losgehen und ich hoffe, dass ich Casi am Montag seinen Wunsch Espalmador auf Formentera erfüllen kann.