Da wir das Jahr gerne mit Gästen „befüllen“ wollen, denken wir schon an einen Cat, welcher die übliche 4 Kabinen-Einteilung besitzt. Eine Eigner-Version „vernichtet“ dabei 2 Kojenplätze und scheidet aus diesem Grund aus. 38 ist schon ein bischen klein, falls mal 8 Personen das Schiff bevölkern. Die größeren Cats (44 und mehr) sind nicht nur deutlich teurer, sie besitzen auch meist die von mir sehr ungeliebte Fly-Bridge. Nicht nur, dass dadurch der Baum und damit der Segeldruckpunkt sehr hoch ist, vielmehr wird auch die Crew in zwei Gruppen aufgeteilt. Oben regiert der fast schon motorbootmäßige Chef, bekommt aber dafür vom Rest der Crew bzw. dem Rest des Schiffes kaum etwas mit. Auch die Übersichtlichkeit auf die vier Ecken des Schiffes ist nicht unbedingt gegeben. http://dowo.de/bild/index.html#SegelnKroatien2013/1 Zum Glück findet derzeit auch bei den größeren Cats eine Entwicklung zu den halbhohen Steuerständen statt. Deshalb fiel/fällt unsere Wahl nicht zuletzt aufgrund des Preises auf eine Größe von etwa 40 Fuß.
Archiv für den Tag: 15. Juni 2013
Mono oder Cat?
Jeder wird vermutlich seine ersten Segelerfahrungen auf einem Mono machen (ich meine damit natürlich nicht die Tourinepp-Tagestouren an diversen Urlaubsorten). So hat es auch bei mir bis zum Jahr 2001 angedauert. Doch nach dem ersten Cat-Trip an dem ich zwei Tage Überschneidung mit einem Vorskipper hatte, war ich angefixt. Als ich also den ersten Tag auf einem Cat gesegelt bin, war ich total neugierig und habe versucht so allerlei Vorurteile selbst zu untersuchen. Ok, mit der Höhe am Wind ists nicht ganz so toll. Das Problem „geht schlecht durch die Wende“ habe ich mit einer Vielzahl von Manövern ausprobiert – u.a. einige fast verhungerte Wenden, die jedoch allesamt klappten. Beim anschließenden Ankern in einer Bucht, habe ich mit Erstaunen festgestellt, dass das Rudergestänge defekt war und somit eines der beiden Ruderblätter nur kraftlos hinterhergeschwommen ist!!! Seit der Zeit verbringe ich im Jahr 2 – 3 Wochen auf einem Cat und zusätzlich 4-6 Wochen auf einem Mono. Sicher kann einem ein Cat das tolle Segelgefühl „richtig auf der Backe liegen“ eines Monos nicht geben. Aber wenn man ehlich ist, hat man dieses Gefühl im Schnitt nur etwa 4 -5 Stunden in einer Woche. Der Rest der Zeit (und das sind immerhin 24 Stunden am Tag) hat der Cat für mich die Vorteile – ausgenommen Kosten und Probleme durch die Breite im Hafen. Somit ist die Wahl für ein Domizil im Sabbat-Jahr schnell gefallen. Und das trotz mancher kleiner Bedenken bzgl. der Überfahren in der Atlantikwelle. Bobby Schenk hat sich diesem Thema übrigens auch schon gewidmet.
Wohin?
Mit einem Jahr kann man schon recht viel anfangen…
Da wir aber das Genießen vor der seglerischen Herausforderung sehen, war das Thema einmal rum schnell erledigt. Trotzdem wollten wir aber den Winter in warmen Gefilden verbringen. Dann bleibt eigentlich nur noch die klassische Nordatlantik-Route übrig.
Die Yacht (www.yacht.de) hat sich auch schon diesem Thema ausgiebig gewidmet.
Zudem hat im Winter 2009/2010 Jochen Bernsee auch schon diese Route abgefahren, wobei ich auch ein sehr kleines Gastspiel hatte:
Dabei können wir auf zahlreiche Berichte / Erfahrungen zurückgreifen.Wir haben aber im Gegensatz zu Jochen ein ganzes Jahr zur Verfügung, was noch Raum für einige Mittelmeerwochen zu Beginn und am Ende bietet.
Auch hierzu findet man ich der Yacht weitere Informationen:
Verkünden / Nachfragen / Beantragen
Nachdem der Zeitpunkt feststand, informierte ich mich genauer über das Sabbat-Jahr bei Lehrern. Es gibt verschiedene Möglichkeiten von 2/3 bis 7/8. Ich wählte 4/5 d.h. dass bei 4 Ansparjahren das fünfte Jahr frei ist. Das ganze wird bei voller Arbeitszeit zu 80% vergütet. Da stellenwirksame Änderungen immer zu Beginn eines Kalenderjahres beantragt werden müssen, sollte der Antrag also im Januar 2011 gestellt werden. Mir war es wichtig, dass meine Schulleitung nicht durch Dritte von dem Vorhaben erfahren sollte. Deshalb habe ich schon im Juni 2010 das Gespräch gesucht. Die Reaktion war zwar unterschiedlich aber dennoch positiv. Ein Kommentar war sinngemäß (nach einer kurzen Überlegensphase) „Mist, da bin ich ja leider noch nicht im Ruhestand“. Dazu ist zu sagen, dass ich außer meinem Unterricht an der Schule noch für die EDV mit verschiedenen Netzen, Servern, der Homepage, dem Intranet, … zuständig bin. Nach dem „Schlucken“ ob dieser Problematik, bekam ich aber recht schnell Signale, dass man mir es aber persönlich gerne ermöglichen wolle. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle nochmals recht herzlich bedanken. Seit diesem Zeitpunkt schwebt das Thema nun über so mancher Entscheidung bis hin zu Neueinstellung von Kollegen.
Wieso der Name „100“?
Nachdem die Idee geboren war, nahmen die Dinge recht schnell Ihren Lauf. Bevor jedoch konkret geplant werden konnte, musste ein passender Zeitpunkt gefunden werden. Da ich im Beamtenstatus bin, musste also die Variante Sabbat-Jahr gewählt werden. Leider vertraut der Staat seinen Beamten (verständlicherweise) nicht in der Form, dass zuerst das freie Jahr kommt. Unter Berücksichtigung von Genehmigungs- und Ansparphasen war dann der Zeitraum Sommer 2015 bis Sommer 2016 schnell gefunden. Dabei fiel auf, dass wir beiden Hauptinitiatoren in diesem Zeitraum jeweils runde Geburtstage feiern, deren Summe 100 ergibt. Die genaue Aufteilung möchte ich hier offen lassen 🙂
Die Idee
Seit Jahren findet über Pfingsten immer ein Törn mit der alten pfälzer Clique in beinahe unveränderter Besetzung statt. Auf diesem Törn versuche ich immer ein neues Revier auszuprobieren. Da dieser Törn sehr vom Urlaubscharakter geprägt ist, sind wir irgendwann auf den Trichter Katamaran gekommen. So sind mitlerweile schon mehr als 15 Kat-Wochen zusammengekommen. Im Mai/Juni 2010 sind wir demnach auch durch die Kykladen gekurvt: http://www.dowo.de/bild/index.html#SegelnKykladen2010/1 Und dort entstand die Idee statt 2 Wochen einmal ein ganzes Jahr auf Tour zu gehen.